{"id":2779,"date":"2009-01-13T20:50:11","date_gmt":"2009-01-13T18:50:11","guid":{"rendered":"http:\/\/www.emmenreiter.de\/?page_id=2779"},"modified":"2016-12-16T07:38:36","modified_gmt":"2016-12-16T05:38:36","slug":"indien-goa-auszeit-vom-abenteuer","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/indien-goa-auszeit-vom-abenteuer\/","title":{"rendered":"Ferien in Goa: Auszeit vom Abenteuer"},"content":{"rendered":"
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3. Januar 2009. Es ist Zeit f\u00fcr einen Goa-Tripp. Von Malvan bis nach Arambol, dem n\u00f6rdlichsten und momentan vielleicht sogar angenehmsten Pl\u00e4tzchen in Goa, sind es nur drei Stunden Fahrt \u00fcber H\u00fcgel und D\u00f6rfer. Mit der kleinen F\u00e4hre, die uns in f\u00fcnf Minuten \u00fcber den Terekhol River vom indischen Staat Maharashtra in die ehemals portugiesische Kolonie Goa schippert, gelangen wir in ein anderes Land. Kaum von der F\u00e4hre runter, kommen uns auf der schmalen Stra\u00dfe lauter sonnengebr\u00e4unte, blonde Typen mit Z\u00f6pfchen am Hinterkopf und t\u00e4towiertem, freien Oberk\u00f6rper breitbeinig sitzend auf einer geliehenen Royal Enfield entgegen. Russinnen, deren Knackarsch kaum bedeckt ist, schlendern mit gro\u00dfen Sonnenbrillen auf der Nase und in knalligen Flipflops am Stra\u00dfenrrand entlang. Touristinnen weit jenseits der Vierzig w\u00fchlen sich, eine Yogamatte unter der unrasierten Achsel klemmend, durch die Kleiderb\u00fcgel des Verkaufstands mit bequemen Sommerklamotten. Wo sind die Inder hin, wo ist Indien?<\/p>\n\n
Wir sind in Arambol, dem christlichen D\u00f6rfchen mit kleiner Kirche, in das sich damals die Hippies bis zum Altwerden zur\u00fcckgezogen haben. Da war Arambol bestimmt noch ein unschuldiges indisches Fischernest mit einem einsamen Meeresstrand. Heute ist es immer noch sehr sch\u00f6n hier. Vielleicht etwas wuselig in der Hochsaison Anfang Januar. Besonders Dreadlocktr\u00e4ger und Barfu\u00dfl\u00e4ufer f\u00fchlen sich gut aufgehoben. Vielleicht sind ihnen andere Orte in Goa zu stressig, zu teuer und irgendwie zu unindisch geworden \u2013 und Arambol darum immer beliebter. Hier findet man noch eine nette, billige Unterkunft nicht weit weg vom Meer und zahlreiche, gute Restaurants, die abends Kerzen auf ihre Plastiktische direkt unterm Sternenhimmel am Wasser stellen. Serviert wird ein k\u00fchles Kingfisher oder Tiger, als Genussmittel versteht sich.
\nNach einer nervigen, zwei Stunden langen Zimmersuche im fast ausgebuchten Arambol haben wir auch endlich etwas Sch\u00f6nes gefunden. Die entspannte Atmosph\u00e4re im Hotel Ave Maria, drei Minuten Fu\u00dfweg vom Beach und einen halben Kilometer vom hektischen Dorfzentrum entfernt, hat uns sofort gefallen. Die MZ parken sicher auf dem Hof und sind sich der Blicke der anderen G\u00e4ste aus Deutschland sicher. Nach ein paar Stunden haben wir uns vom kleinen Goa-Schock erholt und erkennen, dass es sich hier ein Weilchen aushalten l\u00e4sst. Wir machen mit den anderen Urlaubern Ferien! Eine kurze Auszeit vom Abenteuer Indien.<\/p>\n
Unser neuer Reisefreund Radames, kurz Rada, wird mit uns ein paar Tage in Arambol bleiben, bevor er ohne uns weiter nach S\u00fcden zieht. Er ist eine gute Gesellschaft, kein Wichtigtuer und mit demselben Sinn f\u00fcr Humor. Wir treffen ihn jeden Abend zum Essen und tauschen unsere Tageserlebnisse aus. Da ist ja nicht viel: Die Entdeckung eines ruhigeren Strandabschnitts, einer Wechselstube mit gutem Kurs, eines Restaurants mit 1A-Eiscaf\u00e8. Und dann sind da noch die unterhaltsamen Beobachtungen der vielen Kreaturen, die extra nach Goa fliegen, um sich selbst zu entdecken. Wonach suchen sie? Werden sie es kopf\u00fcber am Baum h\u00e4ngend oder beim Tantrakurs mit Jana und Michael from Germany finden? Wird ihre Zeit ausreichen, um wichtige Fragen ihres Lebens zu beantworten? Radames schiebt zur Abwechslung eine kleine Anekdote aus der letzen Nacht ein: Ihm fiel von oben eine fette Ratte auf seinen Bauch, als er im Bett lag. Die meist einfachen H\u00e4uschen, die von den Dorfbewohnern an Fremde vermietet werden, sind an der Stelle, wo das unverkleidete Ziegel- oder Palmenbl\u00e4tterspitzdach auf die W\u00e4nde aufsetzt, rundum offen. Der Spalt ist leider gro\u00df genug f\u00fcr eine Ratte, die sich im Dunkeln verlaufen hat. Beide haben den Schrecken \u00fcberlebt. Zur Belohnung g\u00f6nnt sich Rada am n\u00e4chsten Abend einen seiner besten Fernreisejoints unter dem Halbmond in Arambol.<\/p>\n
Die Urlaubstage in Arambol verstreichen. Faulenzen wird zur Hauptbesch\u00e4ftigung: Baden, Lesen, Schlemmen, Sonnenunterg\u00e4nge\u2026 Wir machen neue Bekanntschaften, interessante und kuriose. Am Sonntag finden wir als Sahneh\u00e4ubchen auf unserem Luxusleben dann auch noch ein kleines koreanisches Restaurant, das Sushi serviert. Himmlisch. Vom Sushigeschmack haben wir auf unserer Reise schon so oft getr\u00e4umt. In Arambol wird der Traum Wirklichkeit. Zwischendurch gibt es auch Momente, in denen wir etwas sinnvolles tun wollen, zum Beispiel uns konkrete Gedanken \u00fcber die R\u00fcckreise machen, deren Route noch nicht eindeutig feststeht. Die Visa m\u00fcssen n\u00e4mlich langsam angeleiert werden. Wir setzen uns vor den Computer im Internetcaf\u00e8 und recherchieren, beantworten viele E-Mails und lesen auf Spiegel Online, dass die Leute in unserer Heimat derzeit sechsundzwanzig Grad unter Null ertragen m\u00fcssen \u2013 sechszig Grad weniger als hier!<\/p>\n
Reise-Abenteuer: Von der Haust\u00fcr zum Himalaja und zur\u00fcck Wo ist Indien? 3. Januar 2009. Es ist Zeit f\u00fcr einen Goa-Tripp. Von Malvan bis nach Arambol, dem n\u00f6rdlichsten und momentan vielleicht sogar angenehmsten Pl\u00e4tzchen in Goa, sind es nur drei Stunden Fahrt \u00fcber H\u00fcgel und D\u00f6rfer. Mit der kleinen F\u00e4hre, die uns in f\u00fcnf Minuten \u00fcber den Terekhol River vom indischen Staat Maharashtra in…<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":5449,"parent":0,"menu_order":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","template":"","meta":{"ngg_post_thumbnail":0,"_links_to":"","_links_to_target":""},"tags":[238],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/2779"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2779"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/2779\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/5449"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2779"}],"wp:term":[{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2779"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
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